40 Jahre nach der ersten Fachpack in Nürnberg mit 88 Ausstellern und 2.000 Besuchern hat sich die Leistungsschau zu der europäischen Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik entwickelt. In diesem Jahr stand die Messe erstmals unter dem Motto „Umweltgerechtes Verpacken“. Vergangene Woche ist sie mit rund 44.000 Besuchern und 1.600 Ausstellern zu Ende gegangen.

Fachpack: die Verpackungsindustrie will grüner werden

Dass die Verpackungsbranche gewillt war, sich dem diesjährigen Messethema anzunehmen, wurde in allen zwölf Hallen der Fachpack deutlich. Nach Angaben der Veranstalter hatte jeder zweite Aussteller eine Lösung für umweltgerechte Verpackungen entwickelt. Auch zwei unserer Geschäftspartner, die RS-Systems GmbH und ppg, stellten sich dieser Herausforderung. Die RS-Systems GmbH entwickelt und vertreibt die umweltschonende und patentierte Mehrweg-Transportsicherung Roll-Safe für Rollcontainer. Die ppg Unternehmen haben sich auf die Herstellung von flexiblen Verbundfolien für die Primär-Verpackung von Lebensmitteln spezialisiert.

Die Anforderungen an die Recyclingfähigkeit der Verpackung sind gestiegen

Das Team des Logistiker-Blog besuchte ppg auf der Fachpack

Nina von Imhoff (von links), Jan Grevé und Bruno Lukas am Messestand von ppg (Bildquelle: ppg Holding GmbH)

Wie die zahlreichen anderen Aussteller auch müssen sich beide Unternehmen mehr denn je der Herausforderung stellen, die Wünsche der Verbraucher nach umweltfreundlicheren Verpackungen zu erfüllen. Dabei gilt es, die Wirtschaftlichkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Hinzu kommen die steigenden Anforderungen an die Recyclingfähigkeit der Verpackung aufgrund des neuen Verpackungsgesetzes. Weil Plastikverpackungen häufig verschiedene Kunststoffarten enthalten, kann nur ein Teil recycelt werden. Das macht zum einen deutlich, wie komplex das Thema ist. Zum anderen zeigt es auch, dass es ohne Veränderungen an den bereits etablierten Verpackungen nicht gehen wird. Vielen Unternehmen fällt es schwer, dies umzusetzen. Die Fachpack 2019 zeigte jedoch auch, dass es ganz viele sehr gute Konzepte gibt, um dieses Spannungsfeld zu lösen.

Fachpack-Aussteller präsentierten auch Verpackungen aus Holzpapierfasern

Für mich waren die Lösungsansätze der Unternehmen sehr spannend. Dabei hat mich besonders die Vielfältigkeit der Messe beeindruckt. So präsentierten die Aussteller beispielsweise Lebensmittelverpackungsschalen aus Holzpapierfasern oder dem Blatt der Arekapalme, einem Agrarnebenprodukt aus Indien, das nur mit Hitze und Druck in Form gepresst werden kann. Gezeigt wurden unter anderem auch Isolierverpackungen aus Silikatpads oder Jute statt aus Styropor und Kosmetiktuben aus Zuckerrohrkunststoff.

Recyclingfähige Verpackungen, aufgestellt auf der Fachpack (Bildquelle: Nina von Imhoff)

Die Verpackungsindustrie will grüner werden (Bildquelle: Nina von Imhoff)

Deutsches Verpackungsinstitut zeichnet innovative Produkte aus

Einer der Höhepunkte der diesjährigen Fachpack war sicherlich auch die Verleihung des Deutschen Verpackungspreises 2019. Das Deutsche Verpackungsinstitut zeichnete dabei 34 Einrichtungen in neun Preiskategorien aus. So gab es Gewinner in den Kategorien Verpackungsmaschinen, Warenpräsentation, Neue Materialien, Logistik und Materialfluss, Wirtschaftlichkeit, Gestaltung und Veredelung, Funktionalität und Convenience sowie im Nachwuchsbereich. In der Kategorie Nachhaltigkeit gab es allein sieben Sieger.

Zu hoffen bleibt, dass alle prämierten Ideen auch von den Verbrauchern angenommen werden.

Für die ausgebildete Redakteurin Nina von Imhoff sind logistische Prozesse und die Technik, die dahinter steckt, nicht so selbstverständlich wie sie meistens wahrgenommen werden. Vor allem vor dem Hintergrund der zunehmenden Verstopfung der Innenstädte sind deshalb nachhaltige Lösungen gefragt. Deren Umsetzung auf der "letzten Meile" und die sich ständig wandelnde Branche sind für die PR-Beraterin in der Logistikbranche spannende Themen, bei denen es sich lohnt genauer hinzusehen und sie zu hinterfragen.